Die Geschichte des Hirschberger Tores

Im Jahre 1753 bekam der Architekt Johann Conrad von Schlaun von Kurfürst und Erzbischof Clemens August, dem Besitzer des Hirschberger Jagdschlosses, den Auftrag in der Hofmauer des Schlosses ein Jagdtor zu errichten.

Das Jagdtor zeigt Szenen einer Parforcejagd: Auf dem linken Torflügel ist ein von Jagdhunden gestellter Rothirsch zu sehen, der sich aufbäumt und die Meute abzuschütteln versucht, rechts ein Keiler im Todeskampf, der die Hunde abwehrt. Das Emblem am linken Flügel zeigt die Initialen C A für Clemens August. Auf dem rechten Flügel ist sein Wappen abgebildet.

Nachdem Clemens August im August 1761 verstarb, wurde das Hirschberger Jagdschloss von seinen Nachfolgern erst nur noch selten, dann gar nicht mehr genutzt. Zwischen den Jahren 1802 - 1810 wurde das heruntergekommene Jagdschloss schließlich abgerissen. 1826 wurde das Tor auf Anraten des Landrates, um es vor dem Verfall zu bewahren, nach Arnsberg transportiert. Dort wurde es am Schlossberg wieder aufgebaut und renoviert.

Am Schlossberg in Arnsberg ist das Original Hirschberger Tor noch heute zu bewundern.

Nachbau des Hirschberger Tores

Den Hirschbergern war es schon immer ein Anliegen, das Hirschberger Tor wieder nach Hirschberg zu holen. Zum 700-jährigen Jubiläum wurde der Entschluss gefasst, einen Nachbau in ca. 70% der Originalgröße anzufertigen.

Unter der Leitung von Reinhard Joangieseker haben Josef Kaup, Erich Doetsch, Franz Friedrichs und Stefan Hirnstein in ca. 3 monatiger Bauzeit ein sehr detailgetreues Kunstwerk geschaffen.

Diese fünf Hirschberger Bürger haben während der Bauzeit jede freie Stunde geopfert und sogar teilweise ihren Urlaub dafür hergegeben, um so ein tolles Dokument der Hirschberger Geschichte wieder ins Leben zu rufen. Mit guten Ideen, viel Können, Geschicklichkeit und sehr viel Ausdauer ist es ihnen gelungen, dieses Bauwerk herzustellen.

Die erforderlichen Eisentore wurden von dem ehemaligen Hirschberger Alfons Bräutigam, der heute in Meckesheim bei Heidelberg wohnt, kostenlos in sehr kunstvoller Form angefertigt. Das benötigte Material stellte er seinem ehemaligen Wohnort ebenfalls kostenlos zur Verfügung. Nach all diesen freiwilligen Arbeiten und Materialspenden ist es sehr kostengünstig gelungen, einen fast identischen Nachbau des Hirschberger Tores zu erstellen.

Nach vielen Diskussionen in der Hirschberger Bevölkerung über die verschiedenen möglichen Standorte haben die Verantwortlichen sich dazu entschlossen, das Tor an seinem Original-Standort wieder aufzubauen.

Es steht in der Schlossstrasse, in der Hofeinfahrt Budde/Assmann-Arens. Mit einer Abweichung von wenigen Metern soll es dort in der Zeit von 1753 bis 1826 als Einfahrt zum Jagdschloss gestanden haben.